Durchführung von Backups (wie?)
Vollständige Backups
Bei jedem Durchlauf wird immer der gesamte Datenbestand gesichert. Die einzelnen Sicherungsdateien sind voneinander unabhängig.
+ Einfache Wiederherstellung von Daten.
+ Sehr zuverlässig, da jedes Backup unabhängig von den vorhergehenden angelegt wird.
– Hoher Speicherplatzbedarf und damit verbundene Kosten für Medien.
Differentielle Backups
Es wird eine einmalige Vollsicherung erstellt. Bei jedem weiteren Durchlauf werden nur die Daten gesichert, die sich seit dem letzten Vollbackup verändert haben oder neu hinzugekommen sind.
Differentielle Backups basieren also auf einer Vollsicherung und auf weiteren voneinander unabhängigen Sicherungsdateien. Die Wiederherstellung von Daten erfordert neben der jeweiligen differentiellen Sicherungsdatei auch immer die intakte Vollsicherung.
+ Benötigt weniger Speicherplatz als unabhängig voneinander durchgeführte Vollsicherungen.
– Die Wiederherstellung der Daten ist langsamer als bei einer Vollsicherung.
Inkrementelle Backups
Auch hier ist eine einmalige Vollsicherung obligatorisch. Im Unterschied zum differentiellen Backup basiert das inkrementelle Backup aber immer auf dem vorherigen Backup und nur beim ersten Durchlauf auf der Vollsicherung.
+ Inkrementelle Sicherungen benötigen weniger Speicherplatz als vollständige oder differentielle Backups.
– Langwierige Wiederherstellung von Daten und höhere Fehleranfälligkeit, da alle Dateien der „Sicherungskette“ benötigt werden.
Umfang der Backups (was?)
Speicher-Abbildsicherung (auch Clone oder Image-Backup)
Es wird die gesamte Datenstruktur 1:1 gesichert; inklusive Betriebssystem, Datenbestände und Anwendungsprogramme.
So ist eine saubere Wiederherstellung des kompletten Systems möglich (ideal für autarke Arbeitsplatzcomputer und kleine Server), meist auch der Zugriff auf einzelne Dateien.
Speicher-Teilsicherung (ugs. „Datensicherung“)
Diese Methode ist auf vorher definierte Datenbestände beschränkt (z.B. Verzeichnisäste oder einzelne Dateien). Sie stellt niedrigere Anforderungen an den Speicherplatz.
Welche Daten im Backup zu berücksichtigen sind, muß immer individuell entschieden werden (Faktoren u.a. Wert, Zeitaufwand für Wiederherstellung, anwendbare Rechtsvorschriften).
Backup von Echtzeitsystemen
Müssen Systeme im laufenden Betrieb möglichst unterbrechungsfrei gesichert werden, unterscheidet man zwischen Hot Backups und Cold Backups.
Ein Hot Backup sichert die Datenbestände, während sich das System im Produktivbetrieb befindet. Für ein Cold Backup muss das System zumindest partiell deaktiviert werden, um die Konsistenz des Datenbestands zu gewährleisten.
Beide Varianten setzen spezielle Softwarelösungen für Backup und Datenwiederherstellung voraus.
Eine Alternative ist die Live-Sicherung via eines „RAID-Backups“: Die Datenbestände werden auf mehreren Speichermedien redundant vorgehalten und zeitversetzt (!) aktualisiert.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: August 2017
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