So finden Sie Ihren perfekten Domainnamen

Der ultimative Leitfaden...

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»Nomen est omen« - das gilt auch im Internet. Vor allem, wenn es um die Wahl des passenden Domainnamens geht. Die Domain als Aushängeschild und Wegweiser entscheidet mit über den Erfolg einer Website.
»Nomen est omen« - das gilt auch im Internet. Vor allem, wenn es um die Wahl des passenden Domainnamens geht. Die Domain als Aushängeschild und Wegweiser entscheidet mit über den Erfolg einer Website.

Die Wahl des richtigen Domainnamens kann herausfordernd sein. Immerhin spiegelt die Domain Ihr Unternehmen im Internet wider, sie ist im wahrsten Sinn des Wortes die Adresse Ihrer virtuellen Filiale.

Zum einen muss die perfekte Domain zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passen, zum anderen sollte sie trotzdem leicht zu merken und außerdem unverwechselbar sein. Hinzu kommen technische Aspekte, gerade was die Verwendung von Umlauten und Sonderzeichen betrifft.

Die Top-Level-Domain

Alles beginnt mit der Entscheidung für eine Domainendung, der sogenannten Top-Level-Domain (abgekürzt TLD). Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von TLDs:

  • generische TLDs wie .com, .net, .org
  • landesbezogene TLDs wie .de, .es, .it oder .eu

Für die Auffindbarkeit in Suchmaschinen spielt die Top-Level-Domain eine untergeordnete Rolle.

Fällt Ihre Wahl auf eine Länderkennung, sollte diese allerdings dem Gebiet Ihres Wirkens entsprechen. Eine spanische Domain hinterlässt einen eigenartigen Eindruck, wenn Sie sich nur auf den deutschen Markt konzentrieren.

Etwas vorsichtiger sollten Sie bei der Verwendung „neuer“ Top-Level-Domains sein. Neben den generischen Klassikern .com (Unternehmen), .net (Internet-bezogen) und .org (gemeinnützige Organisationen) existieren inzwischen weit über 1.800(!) Top-Level-Domains!

Nicht alle TLDs können registriert werden, da einige speziellen Zwecken oder Unternehmen vorbehalten sind bzw. Sie bestimmte Vergabebestimmungen erfüllen müssen.

Von allzu exotischen TLDs ist abzuraten, allenfalls sind sie eine nette Ergänzung. Denn nicht immer sind solche TLDs von langem Bestand. Wird eine TLD von der zuständigen Registrierungsstelle aufgegeben (was durchaus möglich ist), verlieren Sie Ihren Domainnamen – einschließlich der Arbeit, die Sie zwischenzeitlich in den Aufbau des Bekanntheitsgrades gesteckt haben.

Im Zweifelsfall liegen Sie (neben einer länderspezifischen TLD) mit der generischen Top-Level-Domain .com fast immer richtig. Kleines Manko: Diese TLD ist so populär, dass die Suche nach einem noch verfügbaren Domainnamen schnell zum Geduldsspiel ausartet.

Verfügbare Zeichen für Ihre Domain

Theoretisch können für Domainnamen alle Zeichen des Unicode-Zeichensatzes verwendet werden. Also sämtliche Sonderzeichen, einschließlich der deutschen Umlaute.

Ausgenommen sind lediglich Zeichen mit einer bestimmten technischen Bedeutung wie Punkte, Schrägstriche und Leerzeichen. Daneben beschränken die meisten Top-Level-Domains den verfügbaren Zeichenvorrat zusätzlich. Die gängigen Sonderzeichen europäischer Sprache werden aber alle unterstützt.

Im Fachjargon spricht man von internationalisierten Domainnamen, kurz IDN (internationalized domain names). Im Deutschen nennt man sie manchmal auch Umlautdomains oder Sonderzeichendomains.

Doch was erst einmal gut klingt, hat gleich mehrere Haken:

  1. Bedenken Sie, dass Ihre Domain auch von Personen besucht wird, die keine Umlaute auf Ihrer Tastatur haben und diese erst umständlich über komplizierte Tastenkombinationen eingeben müssen.
  2. Obwohl bereits spätestens seit dem Jahr 2010 die Unterstützung für IDNs gegeben ist, tun sich ältere Webbrowser und E-Mail-Clients, aber ebenso bestimmte Softwarekomponenten von Servern, im Detail immer noch schwer mit deren Implementierung.
  3. IDN-Domains sind nicht sehr weit verbreitet. Manche potentielle Kunden könnten diese verwirrend finden und für einen Betrugsversuch halten.

Daher empfiehlt es sich, Sonderzeichen in Domains möglichst zu vermeiden oder zumindest diese Schreibweisen lediglich optional zusätzlich zu der internationalen Schreibweise zu nutzen.

Sichere Zeichen für Domainnamen: A-Z, 0-9 und Bindestrich (-)

Übrigens: Die Groß-/Kleinschreibung wird bei Domains nicht unterschieden. Beispielsweise sind die Domains tobiaseichner.com und TobiasEichner.com absolut identisch.

Alternative Schreibweisen von Domains

Es spricht nichts dagegen, verschiedene Varianten eines Domainnamens parallel zu registrieren. Und zwar nicht nur hinsichtlich Sonderzeichen (z.B. „ae“ statt „ä“ oder „ss“ statt „ß“), sondern auch und gerade was die Verwendung des Bindestrichs anbelangt.

Beispiele:

  • textertobi.de (als hauptsächlich genutzte Domain) und texter-tobi.de (als Alternative)
  • veggietobi.de (als hauptsächlich genutzte Domain) und veggie-tobi.de (als Alternative)

Für die spätere Nutzung sollten Sie sich allerdings auf einen Domainnamen festlegen, der als primäre Domain zum Einsatz kommt. Das hat vor allem praktische Gründe (z.B. Nutzung von E-Mails), betrifft aber auch den Themenkomplex der Suchmaschinen-Optimierung.

Wenn Sie einen Schritt weiter gehen möchten, können Sie sich zusätzlich Ihre Domain mit unterschiedlichen Top-Level-Domains sichern (oft wird eine generische Kennung mit einer Länderkennung kombiniert).

Beispiel:

  • tobiaseichner.com und tobiaseichner.de

Die Anmeldung mehrerer Domains ist zwar immer eine Preisfrage (siehe Abschnitt am Ende dieses Artikels), kann je nach Nutzungsszenario allerdings durchaus Sinn machen:

Sie reduzieren so einerseits möglichen Missbrauch des eigenen Namens und halten sich außerdem für die Zukunft die Option offen, inhaltlich ähnliche Websites unter den jeweiligen Domains online zu stellen (z.B. .de für eine deutsche Version, .es für eine spanische Variante und so weiter).

Länge der Domain – „fasse Dich kurz“

Aus technischen Gründen darf ein Domainname (ohne TLD-Kennung) maximal 63 Zeichen umfassen. Das ist jedoch viel, vieel, vieeel zu lang. Eine solche Domain wäre kaum von praktischem Nutzen.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, einen möglichst kurzen Domainnamen zu wählen, der leicht zu merken und schnell zu tippen ist. Besonders auf Endgeräten mit kleinen Touch-Bildschirmen wie Smartphones ist die Eingabe langer Domains eher mühsam.

Planen Sie beispielsweise, Ihren Vor- und Nachnamen zu verwenden, könnten Sie einen Spitznamen eintragen. Auch die Angabe von Rechtsformen als Teil einer Domain können Sie sich sparen.

Natürlich spielt die Beibehaltung der eigenen Identität eine Rolle, so dürften bestimmte Abkürzungen – selbst wenn möglich – nicht immer sinnvoll oder gar gewollt sein.

Bei Bezeichnungen für Unternehmen wäre eine verallgemeinernde Abkürzung (oder das völlige Weglassen) der Tätigkeit eine gangbare Option, beispielsweise

  • tobiaseichner-hochundtiefundstrassenbau.tld (zu lang)
  • tobiaseichner-baugeschäft.tld (okay, eventuell Zusatzvariante mit „ae“ registrieren)
  • tobiaseichner-bau.tld (perfekt)
  • tobiaseichner.tld (perfekt)

Anmerkung: Bei .tld handelt es sich um eine fiktionale Top-Level-Domain; die genannten Domains existieren nicht und können auch nicht registriert werden. Ähnlichkeiten mit vorhandenen Domains sind rein zufällig.

Übrigens, die Mindestlänge von Domains der meisten TLDs liegt bei zwei Zeichen. Zugegeben, hier dürften alle brauchbaren Kombinationen längst registriert sein.

Stichwort Markenrechte bei Domains

Aus rechtlichen Gründen können nicht alle Namen als Domains registriert werden. Gerade bei Phantasiebezeichnungen sollten Sie ausreichend Zeit in eine gute Recherche hinsichtlich eines bereits vorhandenen Markenschutzes investieren.

Denn oft steckt hinter der eigenen Kreativität ein „hab ich irgendwo mal gehört“. Dumm, wenn dann die favorisierte Domain einer bereits etablierten (und rechtlich geschützten) Marke ähnelt. Ein teurer Rechtsstreit könnte die Folge sein.

Im Zweifelsfall ist es lohnenswert, sich von einem auf Markenrecht spezialisierten Anwalt beraten zu lassen und eine professionelle Markenrecherche in den öffentlichen Datenbanken der zuständigen Patent- und Markenämter durchzuführen.

Schlüsselbegriffe in Domains – ja oder nein?

Besonders in der Anfangszeit des Internets war es empfohlene Praxis, für Suchen zu nutzende Schlüsselbegriffe irgendwie im Domainnamen unterzubringen (siehe das obige Beispiel des Bauunternehmens).

Nachdem Suchmaschinen diese Praktik aber schon lange nicht mehr honorieren, bleibt es letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Definitiv falsch ist jedoch die These, dass die Nutzung generischer Begriffe in Domains verboten wäre oder in Suchmaschinen zu einem schlechteren Ranking führe.

Alles in allem kommt dem Domainnamen heutzutage in Sachen Suchmaschinen-Marketing eine eher geringere Bedeutung zu. So spielt es für Suchmaschinen keine Rolle, ob ein deutsches Unternehmen tatsächlich eine .de-TLD nutzt oder die generische .com-Variante.

Aus diesem Grund lohnt es sich, bei der Wahl des Domainnamens größeren Wert auf den Nutzer zu legen (Länge, Merkbarkeit) als die Domain zwanghaft hinsichtlich kurzfristiger Marketingtrends zu optimieren.

Sind Vertipper-Domains eine gute Idee?

Diese Frage lässt sich mit einem eindeutigen »Jein.« beantworten (mit Tendenz zu »Nein.«).

Viele Unternehmen, besonders große Konzerne, haben neben ihrem eigentlichen Domainnamen eine ganze Reihe an Domains registriert, die absichtliche Tippfehler enthalten:

Zum einen soll mehr Traffic auf die eigentliche Website gezogen werden, zum anderen dient es dem Sicherheitsgewinn der Besucher. So könnte ein bösartiger Akteur eine inkorrekt buchstabierte Domain registrieren und die Website des offiziellen Unternehmens für Betrugsversuche nachahmen.

Andererseits vermittelt es nicht unbedingt den besten Eindruck, wenn die Website Ihres Unternehmens unter einer abenteuerlichen Schreibweise des eigenen Namens abrufbar ist.

Aus Sicht des Suchmaschinen-Marketings haben Vertipper-Domains kaum positive Auswirkungen auf die Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Auch die eingangs angesprochene mögliche Steigerung des Traffics fällt oft marginal aus bzw. zieht nicht unbedingt die gewünschte Zielgruppe von Besuchern an.

Wir raten davon ab, Domains mit falschen Schreibweisen zu registrieren. Schon gar nicht dürfen sie als Hauptdomain zum Einsatz kommen. Nur wenn tatsächlich eine extreme Verwechslungsgefahr gegeben ist, können derartige Domains gesichert werden.

Wie kann ich prüfen, ob eine Domain noch frei ist?

Die Suche nach freien Domains erfolgt am besten über (in der Regel kostenlose) „Whois“-Dienste. Suchen Sie in der Suchmaschine Ihres Vertrauens einfach nach „domain whois“ oder „domain suche“.

Anbieter von Webhosting-Dienstleistungen stellen online meist ebenfalls Tools auf ihren Websites zur Verfügung. Oft sogar mit der Möglichkeit, mehrere TLDs in einem Rutsch zu checken.

Hilfe – meine Wunschdomain ist bereits vergeben!?

Die Zeiten, in welchen fast jeder gewünschte Domainname noch irgendwie zu haben war, sind längst vorbei. Insbesondere Domainhändler und digitale Glücksritter registrieren Domains en masse, in der Hoffnung, sie später gewinnbringend zu verkaufen.

Ist „Ihre“ Domain bereits von einem anderen Unternehmen registriert worden, wird es schwierig. Die Kosten für einen Rechtsstreit sind nur schwer zu kalkulieren. Im Zweifelsfall hilft eine freundliche Anfrage mit der Bitte, die gewünschte Domain erwerben zu können. Das klappt natürlich nur, wenn die fragliche Domain für die Tätigkeit des Verkäufers nicht essentiell ist.

Steht Ihre Wunsch-Domain allerdings zum Verkauf, wird es einfacher. Aber mitunter ziemlich teuer. Je nach Top-Level-Domain sowie Art und Länge des Domainnamens rangieren die Preise zwischen einigen realistischen hundert Euro bis hin zu astronomisch hohen Mondpreisen von mehreren Hunderttausenden. Hier kommt man aber oft mit etwas Verhandlungsgeschick weiter.

Hilfreich können die Dienste von Domain-Brokern sein, die als Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer auftreten und auch das technische Prozedere für den späteren Eigentümerwechsel übernehmen. Hierfür fallen für gewöhnlich weitere Kosten an.

Am sinnvollsten (da zeitsparend und weniger stressig) ist es, sich einfach erneut auf die Suche nach einer Alternative für die bereits vergebene Wunschdomain zu machen. Probieren Sie diese Varianten:

  • mit und ohne Bindestrichen
  • Singular und Plural
  • sinnvolle Abkürzungen von Namen
  • Hinzufügen/Weglassen von Tätigkeitsbezeichnungen
  • Hinzufügen von Zahlen vor oder nach der Domain (z.B. 1, 7, 24, 365)
  • Hinzufügen von Pronomen (z.B. mein, dein, unser)

Domain registrieren – bei welchem Anbieter?

Glückwunsch, die eigene Domain wurde gefunden und ist verfügbar. So geht es jetzt weiter…

Der erste Ansprechpartner in Sachen Domainregistrierung sollte stets der eigene Webhoster sein. Also das Unternehmen, welches die technischen Einrichtungen zur Verfügung stellt, um später Ihre Website ins Internet zu bringen.

In den meisten Webhosting-Paketen ist die Nutzung einer oder mehrerer Domains nämlich bereits im Monatspreis enthalten. Weitere Domains können bei Bedarf jederzeit hinzugefügt werden.

Einige Anbieter haben sich ausschließlich auf die Bereitstellung von Domains und damit verbundene Services wie den Betrieb von Nameservern spezialisiert.

Diese Dienstleister sind meist nur für technisch versierte Nutzer interessant oder in Fällen, in welchen Sie beabsichtigen, eine große Zahl unterschiedlicher Domainnamen registrieren zu wollen (z.B. für den späteren Handel mit Domains).

Die Preise variieren stark zwischen den einzelnen Angeboten: So kann eine .de-Domain zwischen 10 € und 100 € Jahresgebühr kosten. Wenn Sie also mehr als nur ein oder zwei Domains registrieren möchten, sollten Sie den Kostenfaktor Domain bei der Wahl des Hosting-Anbieters berücksichtigen.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: August 2024
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