„Welcher Handyvertrag passt zu mir?“ – eine scheinbar einfache Frage, die sich jeder mehr oder weniger regelmäßig stellt. Doch darauf eine gute Antwort zu finden, fällt oft alles andere als leicht…
Die Wahl des geeigneten Mobilfunkvertrags hängt nämlich von vielen Faktoren ab. Immerhin, bei der überwältigenden Vielzahl von Mobilfunktarifen sollte für jeden schlußendlich das Passende dabei sein.
Wer sich also auf die Suche nach einem geeigneten Handytarif begibt, hat die Qual der Wahl. Da macht es Sinn, vorab einige Kriterien festzulegen, um im Tarifdschungel den Überblick zu behalten.
Nutzungsverhalten analysieren
Grundsätzlich spielt bei der Entscheidung für oder gegen einen Mobilfunkvertrag das eigene, ganz individuele Nutzungsprofil die größte Rolle.
Wer hauptsächlich angerufen wird und nur wenig Zeit im Internet verbringt, für den eignen sich am besten Tarife mit einer geringen Zahl von Inklusiveinheiten und Datenfreivolumen. Hier gilt die Devise „Sparen“, also die monatlichen Kosten möglichst gering zu halten.
Doch Vorsicht: Tappen Sie nicht in die Billig-Falle. Tarife, welche die mobile Internet-Nutzung nach Datenvolumen abrechnen, sind selbst für Wenignutzer selten rentabel. Zum einen müssten Sie peinlichst genau darauf achten, die Funktion „mobile Daten“ des Smartphones wirklich nur bei Bedarf zu aktivieren. Zum anderen macht der Aufpreis für eine kleine Internet-Flatrate nur wenige Euro im Monat aus.
Verbringen Sie hingegen viel Zeit im mobilen Web oder gehören zur Kategorie der mitteilsamen Quasselstrippen, die gerne stundenlange Telefonate führen, dann sollte sich dies auch in diversen Flatrates mit großzügigen Inklusivminuten oder Datenvolumen widerspiegeln.
Spezialanwendungen
Insbesondere günstige Verträge (so auch viele Prepaid-Karten) unterstützen nicht immer alle über Mobilfunk angebotenen Dienste:
So kann zum einen die maximale Geschwindigkeit der Datenübertragung limitiert sein oder Anwendungen wie VoIP (Voice-over-IP), die Nutzung als Hotspot mit mehreren Geräten oder Proxy-Verbindungen sind – zumindest den Geschäftsbedingungen nach – ausgeschlossen.
Netzabdeckung
Auch nicht außer Acht lassen sollte man die Netzabdeckung. Alle großen Netzbetreiber bieten auf ihren Websites interaktive Karten, welche einen Anhaltspunkt über die Netzverfügbarkeit in bestimmten Regionen geben. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen:
Denn Funklöcher stellen üblicherweise keinen Kündigungsgrund dar. Im schlimmsten Fall müssten Sie also für viele Monate mit ständig abbrechenden Telefonaten und vor sich hin tröpfelnden Downloads leben.
Telefonieren und Surfen im Ausland
Geschäftsreisende wie Urlauber stehen vor einer besonderen Herausforderung: Was kostet mich die Handynutzung im Ausland und wie tief muss ich für mobiles Internet in die Tasche greifen?
Zumindest innerhalb Europas gibt es Entwarnung: Dank der EU-Roaming-Verordnung „Roam like at home“ können Sie in allen Staaten der Europäischen Union die meisten Leistungen Ihres Vertrags so nutzen, wie Sie es auch in Deutschland gewohnt sind.
Übrigens, weitere Infos zum EU-Roaming finden Sie im Artikel „Urlaubszeit, Roamingzeit“, erschienen bei unseren Kollegen vom DigitalLifestyle-Magazin.
Nicht ganz so einfach stellt sich die Situation in Nicht-EU-Ländern dar:
Wer beispielsweise regelmäßig nach Nordamerika oder in den Nahen Osten reist, muss aufpassen und sollte bei seinem Wunschanbieter die genauen Konditionen anfragen. Oft lohnt sich in solchen Fällen eine direkt vor Ort besorgte Prepaid-Karte eines lokalen Providers.
Laufzeit-Vertrag oder Prepaid?
Laufzeit-Vertrag – wann sinnvoll?
Laufzeit-Verträge werden für einen längeren Zeitraum abgeschlossen. Meist bindet man sich ein bis zwei Jahre an einen bestimmten Provider und dessen Angebot.
Der Vorteil liegt darin, dass in den monatlichen Kosten oft aktuelle Smartphones und andere Prämien (z.B. Unterhaltungselektronik oder Handy-Versicherungen) enthalten sind, die man allerdings wegen der höheren monatlichen Gebühren mehr oder weniger „in Raten“ abstottert.
Hier heißt es gut rechnen – lohnt die lange Bindung an einen Anbieter, wenn in der Zwischenzeit Verträge mit besseren Leistungen angeboten werden oder sich die eigenen Lebensumstände ändern?
Oft entpuppt sich das vermeintlich inkludierte 1-Euro-Premium-Smartphone nach genauerem Vergleich als Draufzahlgeschäft. Auch inkludierte Handy-Versicherungen rechnen sich selten – unser Rat: Unbedingt die Brille aufsetzen und das Kleingedruckte (Versicherungsbedingungen) gut studieren!
Prepaid-Vertrag – die flexible Alternative
Die meisten Prepaid-Verträge werden für relativ überschaubare Zeiträume abgeschlossen (meist für die Dauer von vier Wochen) und verlängern sich – bei entsprechend vorhandenem Guthaben – automatisch um eine weitere Periode.
Das Guthabenkonto kann über „Prepaid-Karten“ (oder mittels Überweisungen vom eigenen Bankkonto bzw. der Kreditkarte) aufgeladen werden; viele Provider bieten die Möglichkeit zur automatischen Aufbuchung von Guthaben, falls der Kontostand unter ein gewisses Level fällt.
Prepaid-Verträge punkten meist durch günstigere monatliche Gebühren, kommen aber nicht mit der gleichen Tarifvielfalt wie Laufzeitverträge daher und fordern das Führen eines vorausgezahlten Guthabenkontos.
Checkliste für Ihren neuen Mobilfunkvertrag
Schritt für Schritt – so finden Sie den richtigen Tarif:
- Nutzungsverhalten analysieren und Rahmenbedingungen festlegen (z.B. Inklusiveinheiten bzw. Telefonie-Flats, Datenflatrates, benötigte Zusatzdienste, Auslandsnutzung)
- Netzabdeckung testen (für Gebiete, in welchen Sie sich regelmäßig aufhalten)
- Vertragsart und maximal akzeptable Vertragslaufzeit bestimmen
- Auswahl aus bis zu drei in Frage kommenden Tarifen treffen und deren Besonderheiten im Detail vergleichen (Tipp: Rückfragen beim Anbieter immer schriftlich stellen)
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Dezember 2019 | Letzte Aktualisierung: Februar 2023
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