Meta-Tags (seltener Meta-Elemente) werden innerhalb von Websites benutzt, um deren Inhalte nach festgelegten Kriterien zu klassifizieren bzw. in maschinenlesbarer Form näher zu beschreiben. Sie können dabei helfen, eine Website für Suchmaschinen zugänglicher zu machen und diese so zu optimieren.
In HTML und XHTML befinden sich die Meta-Tags im sogenannten Header, also dem Kopfbereich der Website (zwischen den <head>…</head>-Tags).
Die Optimierung von Meta-Tags zählt innerhalb des Arbeitsfelds der Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu den sogenannten „on-page“-Maßnahmen; also zu jenen Techniken, die direkt auf der betreffenden Website angewandt werden können.
Historische Nutzung von Meta-Tags
Die Bedeutung der Meta-Tags für Suchmaschinen hat sich seit den Anfängen des kommerziellen Webs in den 1990er Jahren drastisch gewandelt:
Zu dieser Zeit waren Suchmaschinen noch nicht in der Lage, die tatsächlichen Inhalte einer Website zu analysieren. Stattdessen wurde auf die Meta-Tags <title>, <keywords> und <description> zurückgegriffen.
Das hatte jedoch zur Folge, dass diese Elemente häufig missbraucht wurden, um das Ranking einer Website zu pushen. Möglich ist dies, da die meisten Meta-Tags für den Betrachter selbst unsichtbar sind.
Ein gerne genutzter Trick war die Verwendung populärer Suchbegriffe, auch wenn selbige mit der betreffenden Website in keinem näheren Zusammenhang standen („kostenlos“, „sex“, „billig“, etc.).
Suchmaschinen sind inzwischen in der Lage, den Inhalt einer Website direkt einzulesen und – in Maßen – zu verstehen. Aus diesem Grund haben die klassischen Meta-Tags zwar ihren ursprünglichen Status verloren, stellen jedoch weiterhin einen nicht ganz unwichtigen Faktor für das Ranking einer Website dar.
Strukturierte Daten gewinnen an Bedeutung
Verstärkt in den Fokus rücken heute Technologien wie strukturierte Daten, mit deren Hilfe Suchmaschinen die Bedeutung von Inhalten erfassen und besser innerhalb der Suchergebnisse nutzen können.
Diese maschinenlesbaren Zusatzinformationen lassen sich beispielsweise in den Formaten JSON-LD, HTML Microdata und RDFa in HTML-Dokumente einbinden. Am häufigsten werden derzeit die Datenstrukturen nach schema.org verwendet (offizielle Website).
Ihre Stärken spielen strukturierte Daten vor allem in leicht formal zu klassifizierenden Bereichen wie Nachrichten, Shops oder Rezeptdatenbanken aus. Gängige Websites, wie sie bei Firmen zur Außenpräsentation zum Einsatz kommen, profitieren eher weniger davon.
SEO-relevante Meta-Tags
Es gibt Dutzende von Meta-Tags, aber nur die folgenden Tags werden aktiv von Suchmaschinen für das Ranking einer Website genutzt bzw. für die Darstellung von Suchergebnissen ausgewertet…
Meta-Tag <title>
<title>Hier steht der Titel der Seite</title>
Auch wenn der Titel einer Website eigentlich nicht zu den Meta-Elementen zählt, so spielt er für Suchmaschinen zumindest bei der Präsentation der Suchergebnisse eine wichtige Rolle: Die meisten Suchmaschinen zeigen den Titel als Link in ihren Suchergebnissen.
Zusammen mit <description> kann ein optimiertes <title>-Tag die Bereitschaft des Benutzers erhöhen, auf einen bestimmten Link zu klicken. Man spricht hier von der CTR (click-through-rate), also dem Verhältnis von Klicks auf einen Link im Vergleich zur Häufigkeit seiner Darstellung.
Ein gut formulierter Titel fasst den Inhalt der jeweiligen Seite in Form einer Überschrift mit ca. 50 bis 70 Zeichen zusammen. Einzelne Stichworte sind genauso möglich wie ein kurzer Satz. Auf übertriebene Großschreibung oder die Nutzung von Sonderzeichen (Smileys, Emoticons) sollte verzichtet werden.
Grundsätzlich gilt: Der Titel muss auf den Betrachter ansprechend wirken.
Meta-Tag <keywords>
<meta name="keywords" content="begriff1,begriff2,begriff3">
Ursprünglich diente das <keywords>-Tag dazu, den Seiteninhalt mittels Schlagworte wiederzugeben.
Idealerweise liefert die Suche nach den hier hinterlegten Begriffen in einer Suchmaschine die dazugehörige Website in der Trefferliste zurück.
Dieses Meta-Tag ist heute nur noch von historischer Bedeutung und wird aufgrund der starken Missbrauchsgefahr von keiner Suchmaschine mehr aktiv genutzt. Auch, weil es inzwischen technisch wesentlich zuverlässigere Methoden gibt, die Inhalte einer Website zu erfassen.
Meta-Tag <robots>
<meta name="robots" content="noindex,follow">
Durch die Angabe eines <robots>-Tag kann gesteuert werden, ob eine bestimmte Seite überhaupt von der Suchmaschine berücksichtigt werden soll.
Einige häufig genutzte Werte für das robots-Tag:
- all (Standardwert): Seite in die Datenbank aufnehmen und allen vorhandenen Links folgen
- noindex: Seite nicht in die Datenbank aufnehmen
- index: Seite in die Datenbank aufnehmen
- nofollow: Vorhandenen Links auf der Seite nicht folgen
- follow: Vorhandenen Links auf der Seite folgen
- none: Seite nicht in die Datenbank aufnehmen und vorhandenen Links nicht folgen
- index,follow: Analoge Bedeutung zu „all“
- noindex,nofollow: Analoge Bedeutung zu „none“
Auch Kombinationen sind zulässig, wobei ein imaginäres „all“ impliziert wird. Die Angabe „nofollow“ würde also die Indexierung einer URL nicht verhindern, lediglich Links im Dokument würde nicht gefolgt.
Das <robots>-Tag ist optional; ein Fehlen wird von Suchmaschinen gewöhnlich dahingehend interpretiert, die betreffende URL in den Index aufzunehmen und allen auf der Seite vorhandenen Links zu folgen.
Meta-Tag <description>
<meta name="description" content="Hier erhalten Sie mehr Informationen über dies und das.">
Einträge in der Trefferliste der meisten Suchmaschinen setzen sich aus dem verlinkten Seitentitel sowie dem – gegebenenfalls gekürzten – Inhalt des <description>-Tags zusammen.
Die Beschreibung der Website wird maßgeblich für den Nutzer erstellt und beeinflusst weniger stark das Ranking. Sie sollte deshalb aussagekräftig formuliert sein, stilistisch wie grammatikalisch korrekt.
Je stärker Titel und Beschreibung auf die Zielgruppe einer Website optimiert wurden, desto höher die CTR-Rate. Damit kann selbst bei gleichbleibendem Ranking der Website ein höheres Besucheraufkommen durch die Suchergebnisse erreicht werden.
Die optimale Länge der Beschreibung liegt zwischen 200 und 300 Zeichen; zwei bis drei zusammenhängende Sätze sind ideal.
No-Gos bei <title> und <description>
Findige Webdesigner könnten der Versuchung erliegen, Titel und Beschreibung mit diversen Eyecatchern zu versehen, also farbigen Emoticons, Smileys oder GROßSCHREIBUNG – bitte nicht!
Suchmaschinen akzeptieren zwar derartige Extravaganzen bis zu einem gewissen Grad, strafen aber Seiten, die diese Techniken überstrapazieren, rigoros durch eine schlechtere Platzierung oder gar Ausschluß ab.
Gleiches gilt, wenn Titel und Beschreibung nicht zum Inhalt der Seite passen. Dies verärgert zum einen den Besucher, dessen Erwartungshaltung enttäuscht wird und kann ebenso zum Ausschluß der Website führen.
Fazit: Meta-Tags und SEO
Meta-Tags stellen für die Optimierung einer Website hinsichtlich des Rankings in Suchmaschinen zwar schon lange nicht mehr die Top-Priorität dar, sind aber auch mehr als nur schmückendes Beiwerk:
In den Trefferlisten der Suchmaschinen werden die Inhalte von <title> und <description> genutzt und schaffen so den ersten Kontaktpunkt zwischen Besucher und Website. Dieses Potential sollte durch eine geschickte Optimierung auf die entsprechende Zielgruppe erschlossen werden.
So oder so lohnt sich also ein prüfender Blick auf die Meta-Tags Ihrer Website:
Zwar landen Sie mit optimierten Meta-Tags nicht automatisch auf Platz 1 in den Trefferlisten, aber jede einzelne kleine Maßnahme trägt letztendlich zum Erfolg bei.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Mai 2018 | Letzte Aktualisierung: Juni 2020
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