Die Benutzeroberfläche ist der Teil eines jeden Softwareprodukts, das mit dem Anwender kommuniziert. Sie dient der Ausgabe von Meldungen und Inhalten, der Eingabe von Daten und ermöglicht so die Interaktion mit dem Benutzer. Man spricht dabei auch von einer „Mensch-Maschine-Kommunikation“.
Als Softwareprodukt gelten in diesem Zusammenhang auch Websites und Online-Shops, ebenso alle anderen web-basierenden Applikationen und Apps auf mobilen Endgeräten.
Eine moderne Benutzeroberfläche stellt Funktionen für die Lösung einer Arbeitsaufgabe bereit, ist leicht zu erlernen, intuitiv zu bedienen und verständlich. Sie ermöglicht zügiges und produktives Arbeiten.
Die Benutzeroberfläche…
- … entscheidet maßgeblich über die Akzeptanz der Software durch den Benutzer.
- … hat Auswirkungen auf die persönliche Leistungsfähigkeit und Produktivität des Benutzers.
- … beeinflusst den zu erbringenden Wartungs- und Supportaufwand durch den Entwickler.
Gebräuchliche Arten von Benutzeroberflächen
Kommandozeile, Shell („command line interface“, CLI)
Sie bietet die einfachste Möglichkeit der Kommunikation, mit auf reinem Text beschränkte Ein- und Ausgaben. Die Befehlsübermittlung erfolgt via Tastatur.
Zeichenorientierte Benutzeroberfläche („text user interface“, TUI)
Sie stellt den Vorläufer der graphischen Benutzeroberflächen dar und besteht meist aus (hierarchisch strukturierten) Menüs sowie Nutzung der Ein-Fenster-Technik. Die Bedienung erfolgt üblicherweise mit Maus und Tastatur, aber auch über Berührung und Gestenerkennung.
Graphische Benutzeroberfläche („graphical user interface“, GUI)
Alle Elemente zur Interaktion mit dem Benutzer sind als graphische Symbole ausgelegt, die Steuerung erfolgt über ein beliebiges Zeigegerät (z.B. Maus, Stift, Berührung und Gestenerkennung).
Sprachbasierende Benutzeroberfläche („voice user interface“, VUI)
Die Benutzerinteraktion findet ausschließlich über Sprache statt. Für die Eingabe werden Spracherkennungsmodelle verwendet. Auch die Nutzung von Tonfolgen ist möglich (z.B. MFV-Signale von Telefonen).
Die wichtigsten Merkmale einer guten Bedienerführung
- Eindeutigkeit der visuellen Inhalte: Erkennbarkeit, visuelle Gruppierung und Nutzung ordnungsstiftender Elemente.
- Menschliche Gestaltungswahrnehmung: Anpassung der Inhalte an die menschliche Art der Informationsverarbeitung.
- Interaktionsinitiativen: Erledigung von Aufgaben anstoßen und erleichtern, z.B. durch geführte Assistenten oder aktive Aufforderungen des Benutzers zur Interaktion.
- Fehler-Management: Erkennung, Diagnose und Vermeidung von (Eingabe-)Fehlern des Benutzers.
- Redundante Formen der Interaktion: Gleichartige Arbeitsschritte werden stets in derselben (logischen) Weise durchgeführt.
- Kontextsensitive Hilfefunktionen: Zielgerichtete Information des Anwenders zur schnellen Lösung von Problemen (bezogen auf den jeweiligen Arbeitsschritt).
- Eingabehilfen: Vorgaben und Defaultwerte zur Erleichterung von Arbeitsaufgaben.
- Lokalisierung: Übersetzung der Inhalte, Berücksichtigung kultureller Eigenheiten
Weiterführende Informationen
Zusätzliche Infos zu den Themen Mensch-Maschine-Kommunikation und User Interfaces finden Sie in den folgenden Artikeln (Links öffnen in einem neuen Fenster):
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Februar 2023
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