Das erste elektronische Spiel
„OXO“ gilt vielfach als das erste graphische Videospiel überhaupt. Es wurde im Jahr 1952 veröffentlicht und ist eine Variante des Tic-Tac-Toe (auch bekannt als „Drei-Gewinnt“).
Entwickelt wurde dieses Computerspiel für den EDSAC (Electronic Delay Storage Automatic Calculator), ein im Jahr 1949 fertiggestellter britischer Supercomputer auf Basis der Röhrentechnologie.
Andere Quellen geben hingegen „Tennis for Two“ an, das 1958 am US-amerikanischen Brookhaven National Laboratory entwickelt wurde. Es erforderte zwar keinen Großrechner, allerdings einiges an spezieller Hardware und sogar ein Oszilloskop zur graphischen Anzeige.
Das 1972 von Atari für seine Spielhallen-Geräte veröffentlichte Videospiel „Pong“ avancierte schnell zu einem der weltweit beliebtesten und populärsten Games. Es wird daher oft als Urvater aller Videospiele bezeichnet, was aber lediglich auf seinen hohen Bekanntheitsgrad zurückzuführen ist.
Das schlechteste Videospiel
Hier gehen zwar auch die Meinungen auseinander, aber einen der obersten Plätze belegt ganz offenkundig „E.T. the Extra-Terrestrial“ von 1982. Es wurde für die Videospielkonsole Atari 2600 entwickelt und basierte inhaltlich auf dem Kinofilm „E.T. – Der Außerirdische“ von Regisseur Steven Spielberg.
Kritiker machten damals eine schlechte spielerische Qualität sowie technische Probleme als Hauptgründe für den kommerziellen Misserfolg verantwortlich. Von ungefähr fünf Millionen hergestellten Spielmodulen wurden lediglich etwas über 1,5 Millionen Exemplare verkauft.
Zumindest ein Teil der Module wurde auf einer Mülldeponie in Alamogordo (US-Bundesstaat New Mexico) entsorgt und erst 2014 bei Ausgrabungen wieder entdeckt.
In Fachkreisen gilt dieser Vorfall als ein Sinnbild des großen Video Game Crashs von 1983, der für den Niedergang der damaligen Videospielindustrie verantwortlich zeichnete.
Das meistverkaufte Videospiel
Mit über 300 Millionen Exemplaren belegt das Survival-Game „Minecraft“ ungeschlagen den ersten Platz.
Dahinter folgen „Grand Theft Auto V“ mit etwa 175 Millionen Stück und der Klassiker Tetris (von Electronic Arts) mit mehr als 100 Millionen verkauften Einheiten.
Das teuerste Computerspiel
Ein wirklich erfolgreiches Videospiel zu entwickeln ist keine Aufgabe (mehr), die ein einzelner Softwareentwickler bewältigen kann. Neben den technischen Herausforderungen müssen heutige Games auch in Sachen Story, Grafik, Sound und Qualität der Animationen punkten.
Sagenhafte 500 Millionen US-Dollar wurden in die Entwicklung des Multiplayer-Shooters „Destiny“ gesteckt, der im Herbst 2014 erschien. Und offenbar war es jeden Cent wert, denn angeblich spielte es diese Summe bereits am ersten Tag wieder ein.
Ebenfalls nicht ganz billig war das 2013 veröffentlichte „Grand Theft Auto 5“ des Studios Rockstar. Es kostete 265 Millionen US-Dollar. Innerhalb von zwei Jahren wurden über 45 Millionen Exemplare verkauft und es knackte die Umsatzgrenze von einer Milliarde US-Dollar bereits in den ersten drei Tagen.
Doch alles wird getoppt von der Weltraumsimulation „Star Citizen“:
Dieses über Crowdfunding prodzierte Projekte kostete bislang den Unterstützern über 589 Millionen US-Dollar. Da es sich aktuell in der Alpha-Phase befindet, scherzen Kritiker bereits, es könne durchaus noch die Milliardengrenze sprengen. Ein wirklich teurer Spaß!
Vom Videospiel zum Kinofilm
Üblicherweise werden Computerspiele als Teil des Merchandisings von Kinofilmen produziert, aber es geht auch andersherum: Viele erfolgreiche Kinofilme basieren auf Spielen und wurden erst später auf die große Leinwand gebracht.
So vermarktete Nintendo „Super Mario“ bereits 1986 in einem japanischen Zeichentrickfilm mit dem Titel „スーパーマリオブラザーズ ピーチ姫救出大作戦!“ („Peach-Hime Kyushutsu Dai Sakusen!“).
Auch die Ende der 1990er Jahre entstandene Computerspiel-Reihe „Tomb Raider“ ist ein gutes Beispiel für Games, die den Sprung ins Kino schafften – der 2001 veröffentlichte Actionfilm „Lara Croft: Tomb Raider“ verhalf der Schauspielerin Angeline Jolie zum weltweiten Durchbruch als gefeierter Star.
Doch die Umsetzung eines Spiels in ein cineastisches Spektakel ist kein Garant für Erfolg:
So floppte die Kinoadaption der kriegerischen Weltraum-Flugsimulation „Wing Commander“ bei vielen Kritikern gnadenlos, wurde unter anderem als uninspiriert und einfallslos bezeichnet. Das Computerspiel hingegen erntete vorwiegend positive Beurteilungen.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juni 2023
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