Bestimmt haben Sie in Online-Medien und gedruckten Computerzeitschriften schon den ein oder anderen Artikel gelesen, der Warnungen zu betrügerischen Web-Shops ausspricht und Verhaltens-Tipps gibt.
Auch auf 14All finden Sie viele interessante Beiträge zu diesem Thema, beispielsweise…
- So erkennen Sie Fake-Shops im Web!
- Online-Shops: Diese Bezahlverfahren sind potenziell unsicher!
- Sieben Tipps, wie Sie gefälschte Kundenbewertungen erkennen
- … und weitere Artikel unter dem Stichwort e-commerce!
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Wir möchten heute einmal den Spieß umdrehen und die Frage beantworten: »Was macht eigentlich einen seriösen Online-Shop aus?«
Bekannte Shops und Marktplätze
Beginnen wir mit dem offensichtlichsten Punkt: Dem Bekanntheitsgrad eines Anbieters!
Bei Shops mit einer breiten Auswahl an Produkten ist es natürlich einfach, die führenden Händler ausfindig zu machen. Gleiches gilt für die allseits bekannten Warenhäuser, die nebenbei auch noch im stationären Handel aktiv sind. Hier kann man im Grunde wenig falsch machen.
Bei kleineren Anbietern, noch nicht etablierten Händlern oder beim Kauf von Nischenprodukten fällt die Entscheidung nach der Vertrauenswürdigkeit eines Shops schon schwerer.
Was sagen die Bewertungsportale?
Hilfreich können hier diverse Bewertungsportale für Online-Shops sein. Sie finden diese in Suchmaschinen unter Begriffen wie „bewertung online shop“ oder „bewertungsportal shop“.
Vergleichen Sie ruhig die Rezensionen und Kommentare in mehreren Portalen. Beachten Sie, dass manche Portale es den bewerteten Anbietern erlauben, Kunden zur Abgabe von Bewertungen einzuladen.
Wir empfehlen hier, vor allem einen Blick auf niedrigere Ein-, Zwei- und Drei-Stern-Rezensionen zu werfen. Wie wurden diese begründet und gab es eine Reaktion des Anbieters auf die negative Kritik?
Rechtliche Pflichtangaben prüfen!
Impressum
Unternehmen, die auf dem deutschen Markt ihre Produkte und Dienstleistungen online anbieten möchten, benötigen ein Impressum. Aus dieser Anbieterkennzeichnung muss folgendes hervorgehen:
- Bezeichnung des Unternehmens, Rechtsform
- Ladungsfähige Adresse (kein Postfach!)
- Kontaktdaten (z.B. Telefonnummer, E-Mail-Adresse)
- Umsatzsteuer-ID
- weitere Pflichtangaben je nach Branche und Art (z.B. Geschäftsführer, Eintrag im Handelsregister, zuständige Aufsichtsbehörde, Haftpflichtversicherer)
Das Impressum muss von jedem Bereich des Shops aus gut zugänglich sein (es gilt allgemein die Regel: „maximal zwei Klicks entfernt“).
Innerhalb der EU können Sie aufgrund der größtenteils einheitlichen Gesetzgebung bedenkenlos bei jedem Shop Waren erwerben – und sich auf den Verbraucherschutz verlassen.
Gibt das Unternehmen jedoch einen Sitz im außereuropäischen Ausland an, dann sollten Sie sich vorab gut informieren, wie beispielsweise Gewährleistungs- und Garantiefälle geregelt werden und Rücksendungen möglich sind (und wer die Kosten dafür trägt).
Ebenso sollten anfallende Versandkosten, Lieferzeiten und mögliche Zollgebühren sowie die Höhe der Einfuhrumsatzsteuer vorher abgeklärt werden.
Auch Fragen der Produkthaftung spielen hier eine Rolle. Das kann besonders bei wertvollen Waren, Lebensmitteln, Kosmetika, Schmuck und elektronischen Geräten wichtig sein.
Datenschutzerklärung
Neben dem Impressum braucht es in der EU auch noch eine Datenschutzerklärung.
Aber keine Angst, Sie müssen diese oft in epischer Länge dargelegten Bedingungen der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) nicht auswändig lernen.
Aber es ist wichtig, dass diese vorhanden sind. Das Kümmern um datenschutzrechtliche Belange zeichnet seriöse Anbieter aus (abgesehen davon liegt eine gesetzliche Verpflichtung vor).
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Last but not least, sollten Sie sich die allgemeinen Geschäftsbedingungen durchlesen und verstehen. Sie bilden immerhin die rechtliche Grundlage für alle Einkäufe.
In Deutschland ist es übrigens legitim, keine AGB zu verwenden und sich stattdessen auf die (für den Verbraucher vorteilhaften) gesetzlichen Regelungen zu berufen. Aufgrund zu berücksichtigender Belehrungspflichten (z.B. Widerrufsrecht) werden die meisten Shops jedoch AGB nutzen.
Kleine Lehrstunde in Sachen deutsche Sprache: Warum weder „AGBs“ noch „AGB’s“ für „Allgemeine Geschäftsbedingungen“ die korrekte Abkürzung ist, verrät TEXTER TOBI in seinem Deutsch-Blog!
Preise und Sonderangebote
Natürlich sind wir alle auf der Jagd nach dem besten Schnäppchen. Nur so ganz sollte man dabei das rationale Denken nicht ausschalten! Rabatte auf Neuware von Markenartikeln in Höhe von 50 % und mehr (verglichen mit anderen Anbietern) sind da schon verdächtig.
Ist ein Angebot also zu gut um wahr zu sein und findet sich weit und breit kein anderer Händler, der ähnliches bietet, sollten Sie das Ganze lieber noch einmal kritisch hinterfragen.
Sichere Zahlungsweisen
Seriöse Online-Shops nutzen entweder einen etablierten Zahlungsdienstleister mit Käuferschutz, bieten den Kauf auf Rechnung oder Kreditkarte an. Alles relativ sichere Zahlungsmöglichkeiten, mit der Option im Fall der Fälle den gezahlten Betrag wieder rückbuchen zu lassen (oder gar nicht erst anzuweisen).
Keinesfalls sollten Sie bei Ihnen (noch) unbekannten Shops per Vorkasse oder Nachnahme zahlen:
Hier ist die Missbrauchsgefahr einfach zu groß! Hat ein Shop aber erst einmal Ihr Vertrauen gewonnen, spricht nichts dagegen – manche Händler bieten sogar ein paar Prozent Skonto auf Vorkasse, welches man dann als kleinen Extra-Rabatt gerne mitnehmen kann.
Fazit und Zusammenfassung
Auch wenn Sie all diese Ratschläge beherzigen, eine absolute Seriosität kann Ihnen natürlich niemand garantieren. Wenn Sie aber ein paar Punkte beachten und nicht im Schnäppchen-Tunnelblick alle Warnungen in den Wind schlagen, sollte einem erfolgreichen Online-Einkauf nichts im Weg stehen!
In diesem Sinn: Happy Shopping!
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Dezember 2024
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