Als stolzer Betreiber einer Website kommt man früher oder später zwangsläufig mit dem Thema Contenterstellung in Berührung. Ganz gleich, ob es sich um Texte für die eigene Business-Website handelt oder ein Blog regelmäßig gefüttert werden möchte.
Die Herausforderung: Gute Texte schreiben, die sowohl Besucher wie (potenzielle) Kunden begeistern und gleichzeitig in gängigen Suchmaschinen obere Plätze im Ranking belegen. Keine einfache Aufgabe!
Natürlich kann man einen professionellen Texter mit der Erstellung von Artikeln, Werbetexten und Blogeinträgen beauftragen. Aber seien wir mal ehrlich, welches kleine Unternehmen, von Handwerkern und Solo-Selbständigen ganz zu schweigen, kann sich diesen Luxus auf Dauer leisten?
Dabei ist es mit ein bisschen Übung ganz simpel, lesenswerte Texte für die eigene Website zu erstellen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie dabei am besten vorgehen.
Die drei Grundpfeiler guten Schreibens
- Idee & Fachwissen: Vorhandene Expertise nutzen!
- Grammatik, Rechtschreibung & Stil: Auf gutes Deutsch achten!
- Layout & Gestaltung: Texte optisch ansprechend strukturieren!
Eine gute Planung ist (fast) alles
Bestimmt haben Sie sich bereits Gedanken über mögliche Inhalte gemacht. Manchmal stehen diese im Grunde auch schon fest, beispielsweise wenn es darum geht, Rubriken wie „Über uns“ oder „Produkte und Leistungen“ der eigenen Firmenwebsite zu füllen.
Schreiben Sie für einen Blog, ist die Auswahl möglicher Themen natürlich ungleich größer. Trotzdem lohnt es, sich über den Inhalt vorab im Klaren zu sein und nicht einfach wild drauflos zu tippen!
Brainstorming und erster Entwurf
Schwirren bereits erste Sätze in Ihrem Kopf? Okay. Dann wird es höchste Zeit, konkreter zu werden!
Beginnen Sie am besten mit einer Stichwortsammlung, die Schlagwörter und wichtige inhaltsbezogene Begriffe umfasst (das ist auch essentiell für die spätere Suchmaschinenoptimierung).
Danach sollten Sie in einem groben Entwurf den inhaltlichen Aufbau festlegen, entweder
- in Listenform als Inhaltsangabe (besonders bei umfangreicheren Texten) oder
- in Form von Überschriften zu einzelnen Abschnitten.
Die fünf W-Fragen
Falls Sie bereits an dieser Stelle ins Straucheln geraten, denken Sie an die fünf W-Fragen:
- Wer?
- Wann?
- Was?
- Wo?
- Warum?
Im Idealfall sollte Ihr Webtext alle diese Fragen beantworten.
Ist dieser Schritt erledigt, können Sie damit beginnen, die einzelnen Elemente auszuarbeiten.
Das eigentliche Schreiben
Nun heißt es, Ärmel hochkrempeln und die Tastatur zum Glühen bringen! Arbeiten Sie sich von oben nach unten durch die einzelnen vorab festgelegten Abschnitte.
Es ist wichtig, jeden dieser Punkte möglichst komplett abzuhandeln und nicht wild hin und her zu springen. Spätere Ergänzungen oder Streichungen sind natürlich immer möglich, aber prinzipiell lohnt sich ein strukturiertes Vorgehen.
Fällt Ihnen während des Schreibens spontan zu einem anderen Abschnitt Ihres Textes etwas Wichtiges ein, notieren Sie sich dies als Stichwort oder kurzen Satz, bleiben jedoch beim aktuell bearbeiteten Bereich.
Tipp: Falls Sie mal einen Hänger haben, legen Sie die Tastatur für ein paar Minuten beiseite. Anschließend nochmal in Ruhe das bereits Geschriebene durchlesen und sich gedanklich neu fokussieren.
Struktureller Aufbau eines Web-Textes
Überschrift und Einleitung
Den Anfang setzt eine eingängige Überschrift, die prägnant das Thema beschreibt und Lust aufs Lesen macht. Möglich sind folgende Formen:
- Aussage (die Quintessenz des Artikels)
- Frage und Lösung (Problem mit Aussicht auf Antwort)
- Aufforderung (Ratschlag)
Hier drei Beispiele:
„Notebooks mit Super-Duper-2-CPU wieder lieferbar“ [Aussage]
„Schuppen und juckende Kopfhaut? Wir zeigen, was wirklich hilft!“ [Frage und Lösung]
„Mobilität neu gedacht – jetzt Probefahrt vereinbaren!“ [Aufforderung]
Unbedingt vermeiden sollten Sie Techniken wie Clickbaiting, welche durch gewollt missverständliche und doppeldeutige Formulierungen übertriebene Erwartungen schüren.
Lesetipp: Mehr darüber im Artikel „Clickbaiting – fragwürdiges Marketing“ auf DigitalLifestyle.
Es empfiehlt sich, die Kernaussage an den Anfang des Textes zu stellen, frei nach dem Motto „Das Wichtigste zuerst!“. Das ist aber kein ungeschriebenes Gesetz, sondern tatsächlich nur ein Vorschlag:
Vor allem bei Blogbeiträgen kann es sich lohnen, einen Spannungsbogen aufzubauen. Also beispielsweise ein Problem in Frageform anzusprechen und sich im weiteren Verlauf zu dessen Lösung vorzuarbeiten.
Haupttext
Ihr Text konkurriert ständig mit der Erwartungshaltung des Lesers. Ein bereits im ersten Absatz als langweilig empfundener Artikel wird nie zu Ende gelesen. Hier ein paar Tipps, damit Ihnen das nicht passiert:
Viele Leser bevorzugen eine lebendige, bildhafte Sprache mit kurzen, einfach aufgebauten Sätzen.
Fachbegriffe und Abkürzungen mindestens einmal ausschreiben und erklären!
Sie sollten nicht ewig um den heißen Brei herumreden, sondern auf den Punkt kommen. Gerade im Web ist die Aufmerksamkeitsspanne vieler Nutzer gering und ein übertrieben langer Text damit alles andere als ein Qualitätsmerkmal. Trotzdem sind Erklärungen und längere Ausführungen zum Verständnis sinnvoll; im Klartext, eine Aneinanderreihung von Stichworten wäre definitiv zu wenig.
Nutzen Sie Zwischenüberschriften für mehr Struktur und trennen einzelne Gedanken und Zusammengehöriges durch Absätze. Auch Listen und kleine hervorgehobene Textboxen lockern auf. All das hilft dabei, ihre Leser bis zum Ende bei der Stange zu halten.
Der wichtige letzte Absatz – „Call to action“ oder Zusammenfassung
Um einen Artikel nicht abrupt enden zu lassen, sollten Sie eine kurze Zusammenfassung schreiben. Ein bzw. zwei Absätzen, die ein Resümee des Inhalts wiedergeben, genügen völlig.
Auch das Auffordern zu einer Handlung kann sich lohnen. Diese CTA (call to action) liefert für gewöhnlich hohe Konversionsraten. Beispiele für mögliche CTAs:
- Aufforderung, einen Kommentar zu verfassen (z.B. bei Blogeinträgen).
- Angebot, sich in einen Newsletter einzutragen.
- Möglichkeit, das Produkt bzw. die Dienstleistung sofort zu bestellen.
Tipps zu Layout und Usability
Strukturierung
- Absätze und Zwischenüberschriften nutzen.
- Überhängende „1-Wort-Zeilen“ kürzen oder mit Füllwörtern verlängern.
- Automatischen Wortumbruch via CSS aktivieren oder Blocksatz wählen.
- Vorhandenes Bildmaterial, Tabellen und Listen vom Fließtext optisch abheben.
Lesbarkeit
- Serifen-Font mit angemessener Schriftgröße und kontrastreichen Farben wählen.
- Stilattribute (z.B. fett, kursiv, unterstrichen) und Hervorhebungen sparsam einsetzen.
- Eine Druck- bzw. Nur-Text-Version bereitstellen (mit reduziertem Layout und ohne Steuerelemente der Website; kann sich auch positiv auf Suchmaschinen auswirken).
- Das Korrekturlesen nicht vergessen!!! Am besten durch einen Dritten oder nach einem Tag Ruhepause – so finden Sie die meisten Fehler. Die automatische Rechtschreibprüfung allein genügt nicht.
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
- Idealerweise bedient ein Webtext nicht mehr als fünf Keywords; also Begriffe, unter welchen der Text in Suchmaschinen gefunden werden sollte.
- Schlüsselwörter, deren Synonyme und Phrasen wiederholen, aber nicht übertrieben häufig – das stört sonst den Lesefluss. Immer daran denken: „Für den Leser schreiben, nicht für die Suchmaschine!“
- Bilder mit alternativem Text und verständlichen Bildunterschriften versehen.
Fazit
Das Erstellen kreativer Webtexte erfordert zwar etwas Übung, lohnt sich aber auf jeden Fall.
Durch selbstverfasste Texte bleiben Sie authentisch und liefern immer wieder aufs Neue gute Gründe, regelmäßig auf Ihrer Website vorbeizuschauen.
Viel Spaß beim Schreiben!
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Januar 2023
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