Ursprünglich handelte es sich bei einem Backlink um nichts anderes, als um die gegenseitige Verlinkung zweier Websites – jede platzierte einen Verweis auf die jeweils andere. In den Anfangszeiten des World Wide Webs waren das nützliche und wichtige Navigationselemente.
Inzwischen bezeichnet man jedoch auch nur eingehende Links – also ohne „Rückverweis“ – als Backlink. Und sie spielen für das Ranking in Suchmaschinen eine außerordentlich wichtige Rolle.
Backlinks – ein heiliger Gral im SEO
Während andere Ranking-Faktoren wie Keyword-Dichte und URL-Struktur leicht manipuliert werden können, sind Backlinks ein geeigneter(er) Indikator, um die Popularität einer Website zu messen.
Doch die Algorithmen von Suchmaschinen legen Wert auf Authentizität. Nicht jeder Backlink ist gleich viel wert, manche können sogar zu einer Abwertung der Website führen. Insbesondere, wenn es sich um gekaufte Backlinks bei sogenannten Linkfarmen handelt.
Eine Linkfarm ist oft nichts weiter als eine nichtssagende Website mit einem eilig dahingeschluderten Fließtext nebst einer langen Liste von Links auf thematisch verwandte Websites. Auch wenn die (teilweise sehr kostspieligen) Angebote dieser „SEO-Experten“ noch so verlockend erscheinen, Finger weg.
Eigenschaften eines guten Backlinks
Um es kurz zu machen, Backlinks müssen von thematisch relevanten Websites stammen, die selbst über eine gute Reputation und Verlinkung zu anderen Sites verfügen.
Links innerhalb der meist geschlossenen Ökosysteme sozialer Medien schlagen im übrigen weniger stark zu Buche als solche, die auf „normalen“ Websites platziert wurden, werden aber dennoch berücksichtigt.
Wie man gute Backlinks aufbaut
Ist-Zustand ermitteln
Zuerst gilt es, eine kleine Bestandsaufnahme durchzuführen. Die Webmaster-Tools einiger Suchmaschinen liefern ganz bequem eine Übersicht bereits verlinkender Websites. Auch externe Dienstleister bieten diesen Service an, teils sogar kostenlos.
So verschaffen Sie sich einen Überblick und können abschätzen, in welchen Bereichen noch Potential besteht – und wer überhaupt auf Ihre Website verweist (hin und wieder kann das sogar der Startschuss zu einer langjährigen Kooperation sein).
Freunde und Geschäftspartner
Der beste und erste Anlaufpunkt sind Websites von Freunden und Geschäftspartnern. Hier liegt auch die persönliche Hemmschwelle des Webmasters niedriger, um einen Backlink zu bitten.
Aber nicht jeder wird dazu bereit sein, teils aus marketingstrategischen Gründen, teils passt dies auch einfach nicht zur jeweiligen Online-Philosophie des Unternehmens.
Je nach Branche bieten sich auch zufriedene Kunden als Backlink-Partner an. Im Rahmen eines Erfahrungsberichts oder einer Pressemitteilung zu einem abgeschlossenen Projekt beispielsweise.
Blogs und Nachrichten-Websites
Suchen Sie im Netz nach Blogs aus Ihrer Branche oder thematisch verwandten Themenbereichen und bieten Sie kostenlose Gastbeiträge oder gesponserte Artikelstrecken an.
Viele Blogs freuen sich über derartige Kooperationen; insbesondere, wenn Sie auf Ihrer eigenen Website (möglicherweise im Rahmen einer Pressemitteilung) über den Blog berichten und dahin verlinken. Sozusagen ein Backlink nach ursprünglicher Bedeutung.
Selbst bloggen und Inhalte liefern
Diese Methode ist wohl die arbeitsintensivste, aber auch die ertragreichste: Richten Sie einen eigenen Blog ein und versorgen damit die Besucher Ihrer Website regelmäßig mit lesenswerten Informationen und Neuigkeiten über Ihre Branche, stellen Produkte und Dienstleistungen vor, liefern Hintergrundberichte – kurzum: Schreiben Sie über alle Themen, die inhaltlich zu Ihrer Website passen.
Der Erfolg stellt sich hier nicht über Nacht ein. Aber qualitativ hochwertige Inhalte liefern Gratis-Links interessierter Leser, die auf Ihre Beiträge verweisen. So hat ein eigener Blog sogar zweierlei Nutzen… einmal dient er als Anziehungspunkt für Besucher und zum zweiten als Backlink-Generator.
Soziale Medien
Bei Social Communities steht das Marketing der eigenen Produkte und Dienstleistungen sowie der Aufbau von Kundenbeziehungen im Vordergrund. Dennoch können Links zwischen Profilen, aber auch das Teilen von Inhalten das Ranking Ihrer Website positiv beeinflussen.
Man geht jedoch davon aus, dass Verweise von sozialen Medien stammend um den Faktor 10 weniger Berücksichtigung finden als konventionelle Links:
Das hat zum einen damit zu tun, dass solche Portale meist als „geschlossene Gesellschaften“ agieren und so von Suchmaschinen nur schwer indiziert werden können. Zum anderen sind Suchmaschinen (noch) nicht in der Lage, die Qualität dieser Links ausreichend sicher zu bewerten.
Lokale Branchenbücher
Im Netz tummeln sich unzählige Anbieter lokaler Branchenbücher. Selbst wenn diese in der Realität kaum genutzt werden, ein kostenloser Basiseintrag schadet in den wenigsten Fällen.
Aber Vorsicht: Hier lauern auch Betrüger!
Lesen Sie sich die AGBs und Bedingungen genau durch und lassen Sie lieber die Finger davon, sollten Sie auch nur den Hauch eines Zweifels an der Seriosität des Anbieters hegen. Denn mehrere hundert Euro für einen bezahlten Firmeneintrag sind diese Branchenverzeichnisse in der Regel nicht wert.
Fazit
Backlinks sind ein wichtiges Mittel, um das Ranking einer Website in Suchmaschinen langfristig zu verbessern. Aber sie erfordern auch ein hohes Maß an Aufwand und Beharrlichkeit in der Umsetzung – Resultate stellen sich leider nicht von heute auf morgen ein.
Beginnen Sie damit, innerhalb Ihrer Branche oder Themenkreises nach passenden Partnern zu suchen und überlegen Sie, ob ein eigener Blog für Ihre Zwecke eine gute Lösung darstellen könnte.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: April 2018 | Letzte Aktualisierung: Januar 2023
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