Kaum ein Elektronik-Enthusiast hat nicht irgendwo zu Hause eine Kiste mit ausgemusterten Netzteilen liegen: Handy, Radio, Musikplayer… oft weiß man selbst gar nicht mehr so genau, zu welchem Gerät der Stromlieferant einst einmal gehörte.
Aber alle funktionieren noch und wegwerfen wäre deshalb viel zu schade. Außerdem könnte einem ein passende Netzteil in manchen Fällen das Leben retten, wüsste man nur, ob es auch an dem gewünschten Gerät gefahrlos betrieben werden darf.
Volt, Watt, Ampere – worauf es wirklich ankommt
Das Typenschild gibt nähere Auskunft über die Spezifikation des Netzteils:
Spannung – Volt
Die Ausgangsspannung des Netzteils muss mit der benötigten Eingangsspannung des anzuschließenden Geräts übereinstimmen („input“ = Eingang, „output“ = Ausgang):
Liefert das Netzteil mehr Spannung als erforderlich, besteht die Gefahr von Schäden; auch altert das so „überversorgte“ Gerät schneller. Deshalb niemals ein Netzteil mit einer zu hohen Spannung verwenden!
Andersherum ist es schon weit weniger gefährlich: Bei einer zu niedrigen Spannung arbeitet das Gerät meist einfach nur nicht, geringe Unterschiede im Bereich von 10 % werden für gewöhnlich gut toleriert.
Stromstärke – Ampere
Die Stromstärke des Netzteils wird in Ampere angegeben, wobei immer die maximale Stromstärke aufgeführt ist. Sprich, das Gerät darf dauerhaft eine bestimmte Zahl an Ampere vom Netzteil ziehen. Nicht mehr.
Benötigt das angeschlossene Gerät weniger, wird das Netzteil einfach nur nicht ausgelastet – gut für seine Lebensdauer. Braucht es jedoch mehr, kann das Netzteil Schaden nehmen (abgesicherte Modelle schalten sich bei Überschreiten der maximalen Stromstärke schlicht ab).
Leistung – Watt
Angaben zur Leistung fehlen meist auf den Typenschildern der Netzteile, was leicht Verwirrung stiften kann. Insbesondere dann, möchte man die beim Betrieb entstehenden Stromkosten berechnen (muss also die benötigten Kilowattstunden kennen).
Alles kein Problem, die maximal vom Netzteil gelieferte Leistung lässt sich einfach berechnen, indem die Angaben für Spannung und Stromstärke miteinander multipliziert werden:
In unserem Beispiel wären das also 12 Watt (12 Volt * 1 Ampere) und somit 0,012 kWh (12 Watt / 1000) pro Stunde Betriebszeit bei voller Auslastung.
Stromart – AC/DC
Die meisten Netzteile erzeugen Gleichspannung („DC“, englisch für „direct current“). Es gibt aber auch spezielle Netzteile für Wechselspannung („AC“, englisch für „alternating current“).
In unserem Beispiel wird die Angabe „Gleichspannung“ durch zwei übereinander liegende Linien (eine gerade, eine gestrichelt) symbolisiert.
Eine falsch gewählte Stromart kann zu irreparablen Schäden am Gerät führen.
Polung
Bei Gleichspannungs-Netzteilen ist auf die korrekte Polung der Anschlüsse des Steckers zu achten.
Bei Hohlsteckern führt häufig der innere Kontakt positive Polarität, der äußere Masse. Es sollte also grundsätzlich keine Probleme geben, ein kurzer Kontrollblick auf das Typenschild lohnt sich aber allemal.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Oktober 2017 | Letzte Aktualisierung: Mai 2024
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